Die Universität Stuttgart betreibt ihr eigenes Heizkraftwerk. Das Heizkraftwerk Pfaffenwald versorgt die 30.000 Mitarbeiter und Studenten der Universität, Drittinstitute und 3.000 Studentenwohnungen mit Strom, Wärme, Kälte und Dampf. Die Versorgung erfolgt autark und wird somit ausschließlich vom HKW sichergestellt. Eine GuD-Anlage, bestehend aus zwei Gasturbinen mit je einem Abhitzekessel und einer Dampfturbine, sowie zwei Kraft-Wärme-Kopplungsblöcken, bestehend aus je einem Kessel und einer Dampfturbine, erzeugen die dafür benötigte Energie.

Das Kraftwerk wird gesteuert von einem in die Jahre gekommenen Prozessleitsystem ABB Contronic P. Nach mehr als 25 Betriebsjahren sollte es durch das moderne Prozessleitsystem Siemens PCS 7 ersetzt werden. Die Migration des ersten KWK-Blocks realisierte BNA bereits erfolgreich im Jahr 2012. Nun beauftragte der Landesbetrieb Vermögen und Bau BNA mit der Migration des Prozessleitsystems für den zweiten KWK-Block und die GuD-Anlage sowie alle anderen peripheren Anlagen. Speziell die Kühlwasserversorgung des HKW musste in das neue System PCS 7 eingebunden und eine neue Schaltanlage zur Ansteuerung der vorhandenen Aggregate geliefert werden. BNA entwickelte ein Konzept zur schrittweisen Migration aller Anlagenteile.

Der neue Kraftwerksleitstand ist redundant ausgeführt. Die unterlagerten Automatisierungsstationen sind hochverfügbar und beinhalten zugleich die sicherheitsgerichteten Steuerungen. Im Zuge der Umstellung wurde auch für den ersten KWK-Block ein Update des 2012 implementierten Prozessleitsystems PCS 7 vorgenommen. Alle Prozessdaten werden von TIBS archiviert und protokolliert und es werden aussagekräftige Auswertungen bereitgestellt. Auf Kundenwunsch konzipierte und lieferte BNA auch die Ausstattung für die neue Leitwarte des HKW. Alle Arbeiten wurden ohne Unterbrechung der Versorgung mit Strom und Wärme durchgeführt.

Eine wichtige Komponente des Anlagen-LifeCycle ist das umfassende Wartungsmanagement. BNA sichert damit die hohe Verfügbarkeit und lange Nutzungsdauer der Investition ihres Kunden und stellt zu diesem Zweck ein Bündel organisatorischer und technischer Maßnahmen bereit.

Die Universität Stuttgart beauftragte BNA nach der Fertigstellung mit einem Wartungsvertrag für die nächsten 15 Jahre. Dieser beinhaltet die jährliche Wartung des Prozessleitsystems, die Ersatzteilvorhaltung für die Automatisierungsstationen, die Erneuerung des Leitsystems im fünfjährigen Zyklus, einen jährlichen Softwareupdateservice, alle notwendigen Instandsetzungsarbeiten und einen Bereitschaftsdienst mit garantierter Reaktionszeit, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.