Zum Schutz der einzigartigen Natur Helgolands an Land und im Meer erneuerte der AZV Südholstein die Kläranlage und ergänzte sie durch eine Schlammbehandlungsanlage.

Die biologische Reinigung erfolgt im SBR-Verfahren (Sequencing-Batch-Reactor) und gewährleistet eine gleichmäßig hohe Reinigungsleistung trotz starker saisonaler Belastungsschwankungen. Die im Abwasser enthaltenen Phosphate, Stickstoffverbindungen und organischen Verschmutzungen werden nahezu vollständig entfernt.

Für die neue Kläranlage auf Deutschlands einziger Hochseeinsel lieferte BNA die Schaltanlage, die Messtechnik und die Alarmierung. Die bestehende Betriebsdatenerfassung Acron bekam ein Upgrade und wurde erweitert. Um den hohen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, wurde die Steuerungs- und Prozessleittechnik redundant ausgeführt.

In zwei SBR-Behältern wird das Abwasser chargenweise in nacheinander verlaufenden Reinigungsschritten geklärt. Die Abwasserreinigung in Phasen ist bestens geeignet für die Insel mit 1.500 Einwohnern und 300.000 Gästen pro Jahr. Im Sommer fällt viel Abwasser an, im Winter weniger – dann läuft die „Waschmaschine“ einfach nicht so oft.

Es war eine logistische Meisterleistung des gesamten BNA-Teams:

An- und Abreise per Fähre oder Flugzeug, mit Landung auf der Düne - bei Wind und Wetter oder eben auch mal nicht.

Für die Verschiffung der umfangreichen Schaltanlage mussten viele Firmen zeitgleich koordiniert, Zollbestimmungen beachtet und zusätzlich Bundeswehreinsätze für noch immer notwendige Kampfmittelräumung ausgehalten werden.

Nicht zuletzt die strengen Einreisebeschränkungen wegen Corona und eine Geister-Insel im Lock-Down: „Über mehrere Monate vor Ort - ohne Tourismus, Kultur oder Gastronomie nur mit einem Edeka und ein paar Robben und Möwen.“